Theater
Warum Theater an der Schule?
„Theater als Reise zum Menschen“ heißt ein Buch des bekannten britischen Theaterregisseurs Peter Brook. Beim Spiel mit der Rolle, bei der Suche nach der Figur, die auf der Bühne erscheinen soll, begebe ich mich auf solch eine Reise, die mich über mich hinausführt und mich mir selbst näher bringen kann. Das Spiel mit Rollen bringt ein Ausprobieren von Möglichkeiten mit sich. Für eine Zeit kann ich zorniger, freundlicher, energiegeladener, aufgeregter, klüger, dümmer,… sein als mein Alltags-Ich mir sonst erlaubt. Persönlichkeitsbildung heißt hier, sein eigenes Ich im Spiel erproben, neue Möglichkeiten erschließen, beweglicher werden im Gestalten des eigenen Ich.
Die Beschäftigung mit sich selbst passiert beim Theater spielen aber mehr nebenbei, denn immer gestalte ich ja auch ein Äußeres, ein Stück Welt : Für den Mitspieler bin ich Gegenpart und Impulsgeber, für den Zuschauer handelnde Figur, für die Schule kann ich ein Stück Kulturleben mitgestalten, wenn wir uns in öffentlichen Aufführungen zeigen. Und jedem Beteiligten wird unmittelbar deutlich, was alles dazu gehört, eine Aufführung auf die Beine zu stellen : Disziplin, Konzentration und jede Menge Arbeit muss jeder Einzelne investieren. Geduld mit den anderen und gute Zusammenarbeit sind unbedingt nötig genauso wie Zuverlässigkeit . Schwung und Begeisterung für die Sache befördern die nötige Kreativität und jeder muss das geben, was er oder sie eben kann. Die Konzentration auf das gemeinsame Ziel wirkt hier erziehend auf alle die dabei sind.
So ist beim Theater in der Schule schon der Weg das Ziel, aber das Ziel hilft auch, den Weg gemeinsam gut zu gehen.