Theater AG 7-12
In der Theater AG ist jeder willkommen, der sich mit Haut und Haaren aufs Theaterspielen einlassen will, der bereit ist, für sich Neues auszuprobieren und neue Erfahrungen zu machen und vor allem bereit ist, dies alles zusammen mit den anderen zu tun, denn beim Theater kommen wir nur zusammen zum Ziel. In jedem Jahr mischt die Gruppe sich neu aus "alten Hasen" und Neudazugekommenen.
Ein Jahr in der Theater AG
Am Anfang der AG-Arbeit stehen Übungen: Körperbeherrschung und Körperausdruck, Bewegung im Raum, Stimme und Atem, Präsenz, Zusammenspiel und Improvisation. Im Verlauf des Jahres nähern wir uns dann einer Spielidee oder einer Textvorlage. Im Januar oder Februar kommt dann das erste Highlight: Wir fahren zusammen für ein Probenwochenende auf die Burg Ludwigstein. In diesen drei Tagen arbeiten wir intensiv und hier wird meist die Grundlage für unser Stück gelegt. Daneben haben wir auf Ludwigstein immer sehr viel Spaß. In der folgenden Intensivprobenzeit arbeiten wir unser Stück aus. In diesen Wochen bleibt es nicht beim Donnerstag, wir proben an mehreren Nachmittagen und auch an Wochenenden. Im April oder Mai zeigen wir unser Stück in drei oder vier öffentlichen Aufführungen.
Was uns wichtig ist:
Jeder Einzelne ist wichtig... denn jeder ist eigen, individuell und beim Theater, wie wir es verstehen, kann und soll jeder Einzelne seine eigenen Impulse und Ideen, seine ganze Person mit einbringen. Nur so kommen wir gemeinsam zu einem lebendigen und authentischen Spiel. Dabei muss niemand schon viel können, wenn er in die AG kommt, aber jeder muss bereit sein, Neues zu probieren und zu entdecken und sich in diesem Sinne einzubringen. In unseren Stücken versuchen wir, alle Rollen in etwa gleich groß werden zu lassen, so dass es nicht Hauptrollen und unwichtige Rollen gibt. Überhaupt legen wir die Rollen erst spät fest, wenn wir schon längst am Proben sind. Dadurch hat jeder Gelegenheit, sich in verschiedenen Rollen auszuprobieren.
Qualität ist wichtig... und Qualität erreicht man durch Konzentration, Disziplin und Intensität der Arbeit. Zu Beginn arbeiten wir an den schauspielerischen Grundfertigkeiten : den Körper als Ausdrucksmittel benutzen, das Bewusstsein vom Spiel im Raum erweitern, Präsenz im Spiel, durchlässig werden für die eigenen Impulse in der Improvisation, wach werden im Zusammenspiel ... Wenn dann die Arbeit am Stück beginnt, kann jeder diese Fertigkeiten immer mehr erweitern.
Spaß und Spielfreude sind wichtig... und bisher noch nie zu kurz gekommen. Bei aller Konzentration und Intensität darf es nicht zu verbissenem Schauen auf ein glanzvolles Ergebnis, zu Konkurrenzdenken oder Rücksichtslosigkeit kommen. Nicht umsonst heißt es Theater "spielen" und im Spielerischen liegt die Kraft und der Zauber des Theaters.
Interesse am Spielthema ist wichtig... denn nur wenn dies Interesse da ist, immer wieder neu entsteht und am Brennen bleibt, werden alle die Zeit, Kraft und Mühe investieren, die nötig ist. Außerdem entsteht auch nur so ein wirklich lebendiges Spiel. Wenn wir mit einem Text als Grundlage arbeiten, kommt es darauf an, die Themen, Figuren und Konflikte, die uns wirklich interessieren können, herauszuarbeiten und damit zu spielen. Unser Stück ist dann immer eine Anverwandlung, das heißt, eine Mischung aus Vorgefundenem und Selbstentwickeltem, die wieder ein organisches Ganzes gibt. Wenn wir an einer reinen Eigenproduktion arbeiten, entwickeln wir das Stück im Spielen (und es ist nicht so, dass wir ein Stück schreiben).