Exkursion des Erdkundekurses Q2 in den Geopark Westerwald-Lahn-Taunus

„Wo Marmor, Stein und Eisen spricht und der Ton die Musik macht“!

Mit diesem Slogan macht der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus auf seine große Vielfalt an Gesteinen aufmerksam. In mehreren Landkreisen im Westen von Hessen und im Osten von Rheinland-Pfalz kann mit Hilfe von Geoinformationszentren, Geopunkten, Georouten sowie imposanten Geotopen die Entwicklungsgeschichte der Erde erkundet werden.

Im Rahmen einer Unterrichtseinheit über Geologie und Geotourismus verwirklichte der Erdkundekurs der Q2 unter Leitung von Herrn Brehm eine zweitägige Exkursion in den Geopark, um neben der fachwissenschaftlichen Erkundung der Erd- und Bergbaugeschichte auch verschiedene Varianten der Präsentation und Veranschaulichung beeindruckender Geotope und Georouten kennenzulernen.

Die erste Station der Exkursion war der Geopunkt „Stein Starkes Erlebnis Solms“, bei der das initiierende Unternehmen der Hermann-Hofmann Gruppe Einblicke in ihre Arbeit sowie die Errichtung des Geopunktes gab. Ein anschließender Vortrag des Geschäftsführers des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus, Dipl. Geograph P. Borchardt, verdeutlichte den Umfang, welchen die Planung und Unterhaltung eines Geoparks impliziert. Ohne das große ehrenamtliche Engagement, welches jeder einzelne Beteiligte des Geoparks aufbringt, könnte ein solches Projekt nicht in dem Ausmaß umgesetzt werden. Der nächste Anlaufpunkt war das Lahn-Marmor-Museum in Villmar und dessen zugehöriger Unica-Bruch, entstanden aus einem Stromatoporen-Riff im Devon. Dort wird die lokale Geschichte des Lahn-Marmors vom Abbau bis zu seiner Verarbeitung anschaulich gemacht. Mit einem abendlichen Spaziergang im Basaltpark in Bad Marienberg, der durch ausgeprägte vertikale Basaltsäulen geprägt ist, wurde der erste Tag der Exkursion abgeschlossen.

Die erste Station am zweiten Exkursionstag war das Geoinformationszentrum Stöffelpark in Enspel. Unter dem Thema „Wege des Basalts – Lagerstätte, Abbau und Produktion“ gab die eineinhalbstündige Führung Einblicke in die einstige Arbeit im Steinbruch und der zugehörigen Brecheranlage. Nachmittags stand ein Besuch im Herbstlabyrinth bei Breitscheid, das Teil des größten Höhlensystems Hessens ist, an. In der 32m hohen Knöpfchenhalle gibt es neben Maccaronis, Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten auch imposante Sinterfahnen und -orgeln zu bestaunen. Auf der anschließenden Wanderung entlang einer Georoute, dem Karstweg von Breitscheid nach Erdbach, konnte beobachtet werden, wie der gleichnamige Bach bei Breitscheid in einem Schluckloch verschwindet, bevor er ca. 2 km weiter östlich bei Erdbach wieder aus einem Speiloch heraussprudelt. Abschließend konnte noch durch die große und kleine Steinkammer, zwei kleine Höhlen, die ebenfalls durch Kalklösung infolge Kohlensäureverwitterung entstanden und bereits den Steinzeitmenschen als Wohnplätze dienten, geklettert werden.

Carina Gropengießer

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