Verabschiedungsfeiern der Haupt- und Realschülerinnen und –schüler am 26. Juni 2020
Das schöne Sommerwetter schien die Umstände wieder gutmachen zu wollen, unter denen die diesjährige Verabschiedung der Haupt- und Realschüler an der Jakob-Grimm-Schule Rotenburg stattfand. Aufgrund der Corona-Maßnahmen musste die feierliche Zeugnisausgabe in zwei separaten Veranstaltungen in der Turnhalle der Schule erfolgen, in denen auch nur die Schülerinnen und Schüler selbst sowie deren Lehrkräfte zugegen sein durften. Dankenswerterweise ermöglichte die Stadt Rotenburg mit dem technischen Equipment eine Livestream-Übertragung, so dass auch alle Angehörigen und Freunde am Bildschirm zu Hause mit dabei sein konnten.
Zunächst erhielten 43 Hauptschüler des 9. Jahrgangs ihren Abschluss, darunter 29 mit einem sogenannten qualifizierenden Abschluss. Die Schülerin Sabrina Allmeroth übernahm in der Entlassungsfeier die Moderation. Schulleiterin Sabine Amlung bedankte sich in ihrer Rede bei Torben Schäfer, dem Geschäftsführer der Marketing- und Stadtentwicklungsgesellschaft Rotenburg (MER), für die Bereitstellung der Technik sowie bei Jürgen Dietrich, dem Geschäftsführer der Sparkasse Rotenburg, für die finanzielle Unterstützung. Frau Amlung ging ausführlich auf die einzigartige Situation in der 96-jährigen Geschichte der JGS ein, in der die Abschlussprüfungen Ende April durchgeführt werden mussten. Die anfängliche Freude über die Schulschließung bei den Schülern hätte sich angesichts der Einschränkungen schon bald in einen bösen Traum verwandelt. Deshalb äußerte sie ihre große Anerkennung für die bestandenen Prüfungen und sprach der Hauptschulzweigleiterin Heike Schiller ihren Dank für die gelungene Organisation aus. Vor der eigentlichen Zeugnisübergabe ließ sie die Entwicklung der einzelnen Hauptschulklassen Revue passieren und ließ dabei auch manch schwierige Situation in den vergangenen Ausbildungsjahren nicht unerwähnt. Die Übergabe der Zeugnisse erfolgte natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln und mit Mund-Nasen-Masken durch die Klassenlehrerinnen Laila Blum, Susanne Waldheim-Görl und Mario Flegel. Für besondere Leistungen wurden von ihnen und von Torben Schäfer (ABI-Kooperationspartner) Preise an die Schüler verliehen. Bestes Hauptschulzeugnis mit einem Durchschnitt von 1,7 erzielte René Spillner.
Für den feierlichen musikalischen Rahmen sorgte der Abiturient Manuel Khazarian, der auch in der zweiten Verabschiedungsfeier sein meisterliches Können unter Beweis stellte. Wie schon in ihrer ersten Rede dankte die Schulleiterin auch den 68 Real- und Hauptschülerinnen und –schülern des 10. Abschlussjahrgangs für ihr diszipliniertes Verhalten während der Krisensituation. Von ihnen erwarben 49 einen qualifizierenden Abschluss. Mit der Note 1,5 erhielt Robin Schreiner das beste Realschulzeugnis des Jahrgangs.
Realschulzweigleiter Gerd Kohlhaas würdigte die Abgängerklassen mit dem Stichwort „Respekt“, das er mit einem großen Lob für deren Zuverlässigkeit, Höflichkeit und gute Zusammenarbeit der Schüler konkretisierte. Er betonte, dass neben den schulischen Leistungen auch eine gelungene Arbeit am Charakter Respekt verdiene. Ganz besonders freute er sich darüber, dass auch in der Klasse H 10 qualifizierende Abschlüsse erzielt wurden. Frau Amlung ergänzte hierauf, dass 32 Schüler eine weiterführende Schule besuchen würden, davon 12 die gymnasiale Oberstufe; 31 hätten sich für eine duale Ausbildung entschieden. Auch wenn ihr ein Blick in die Zukunft nicht vergönnt sei, äußerte sie ihre Zuversicht, dass die Corona-Krise der beste Lehrmeister für das Leben der Schüler sei. Denn es sei deutlich geworden, dass in der offenbar gewordenen Unsicherheit des Lebens der Glaube an das Gute im Menschen sowie Gottvertrauen Grundlagen dafür seien, die gegenseitige Verantwortung füreinander zu erkennen. Sie ermunterte zum Mut, neue Wege zu gehen, und führte hierfür ein chinesisches Sprichwort an: Angesichts eines aufziehenden Sturms würden sich die einen hinter Schutzmauern verbergen wollen, andere würden aber Windmühlen bauen. So sei ein Vertrauen in ein gutes Ende der Krise wichtig für die Bewältigung der Zukunft. Zum Abschluss drückte sie ihre Freude und ihren Stolz über die von allen Beteiligten geleistete Arbeit in den letzten Wochen aus.
Während der zweiten Abschlussfeier moderierte die Schülerin Celina Senf den Ablauf. Die Überreichung der Zeugnisse erfolgte durch die Klassenlehrerinnen Sabine Häde, Claudia Lettmann und den Klassenlehrer Karlheinz Bachmann. Hieran schloss sich die Preisverleihung für besondere Leistungen. Im Anschluss der Verabschiedungsfeier überreichten Schüler ihren Klassenlehrerinnen und –lehrern Präsente als Ausdruck ihrer Verbundenheit.
Bericht und Fotos Rainer Lehn
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