Öfter mal was Neues...

Deutsch-polnische Schülerbegegnung in Dresden und Rotenburg 12. – 18.04.2015

Seit zehn Jahren besteht der Schüleraustausch zwischen der Jakob-Grimm-Schule in Rotenburg und dem Baczynski-Lyzeum in Stettin, und in diesem Jahr trafen sich die beiden Gruppen zum ersten Mal für drei Tage in Dresden, bevor es gemeinsam nach Rotenburg in die Gastfamilien und zur Schule ging. Verantwortlich waren Frau Petra Walczyk und Herr Gernold Jansky.

Bei strahlendem Sonnenschein traf man sich am Hauptbahnhof in Dresden und bezog Jugendherbergszimmer in seiner Nähe.

Wie immer hatten die TeilnehmerInnen in deutsch-polnisch gemischten Gruppen Aufgaben zu bewältigen, wobei sie die bekanntesten historischen Gebäude der imposanten Altstadt Dresdens kennen lernen konnten. Aufgabe war es, jeweils ein zum Gebäude passendes lebendes Bild zu stellen. Vom Einfallsreichtum während dieser Stadtrallye zeugt inzwischen eine Fotoausstellung im Speisesaal der JGS.

Führungen in deutscher und polnischer Sprache durch die Gläserne Manufaktur erlaubten einen faszinierenden files/standardtheme/content/bilder/allgemeine_Bilder/k-polen1.jpgEinblick in die Herstellung des VW Phaeton. Nach dem Rundgang am Vortag war gut nachvollziehbar, dass VW das Werk, in dem sein Auto für gehobene Ansprüche hergestellt wird (teuerstes Exemplar bis jetzt: 1,5 Mill. €!), in die Ästhetik dieser Stadt zwischen Barockviertel und Großem Garten einbetten wollte. Und auch drinnen geht es ästhetisch zu: Arbeiter in weißen Kitteln und weißen Handschuhen montieren fast lautlos das Innenleben der edlen Karosserien.

Im von Daniel Libeskind architektonisch neu gestalteten Militärhistorischen Museum gab im Lauf der einstündigen Führung manches Exponat Anlass zum Staunen (Wer hätte gewusst, dass die Bundeswehr Mulis in Afghanistan einsetzt oder Bienen demnächst nach Sprengstoff in Fluggepäck spüren sollen?) - aber auch zur Erheiterung (die Männerunterhose als Nebeneffekt des preußischen Soldatentums) – und natürlich zum Nachdenken.

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Viel Zeit blieb für eigenständiges Erkunden des Szene-Viertels der Dresdener Neustadt und zum Bummeln in den Einkaufsgalerien der Prager Straße. Wer noch daran gezweifelt hätte, dass deutsche und polnische Jugendliche viel gemeinsam haben, wäre spätestens beim Anblick der vielen Primark-Papiertüten in deutschen und polnischen Händen eines Besseren belehrt worden!

Abends bot die Jugendherberge in einer ruhig gelegenen alten Villa nahe dem Hauptbahnhof  Raum und Gelegenheit zum Kennenlernen.

 

Und Pegida? Am Albertplatz sammelten sich zu Fuß und per Fahrrad einige Gegendemonstranten. Sonst haben wir, abgesehen von dezenter Polizeipräsenz auf einigen Plätzen, nichts von der angekündigten großen Demonstration mitbekommen – wie eben die meisten Dresdener Bürger auch.

files/standardtheme/content/bilder/allgemeine_Bilder/k-polen4.jpgMöglich wurde die Begegnung in Dresden durch die großzügige Unterstützung durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk, das in diesem Jahr erstmalig einen Zuschuss auch für die gastgebenden deutschen Schüler gab.

Zum Abschluss des Aufenthalts in Rotenburg empfing Erste Stadträtin Ursula Ender in Vertretung des Bürgermeisters die polnische Gruppe im Rathaus und betonte die Bedeutung von Austauschbesuchen für das gegenseitige interkulturelle Verständnis junger Menschen ebenso wie die Hoffnungen, die auch im Rotenburger Rathaus an solche Begegnungen hinsichtlich dauerhafter Friedensbereitschaft in Europa geknüpft werden.

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Am vergangenen Samstag hieß es dann wieder Abschied nehmen, aber mit einem tröstlichen Do Widzenia /Auf Wiedersehen in Stettin.

Brigitte Meyer-Christ

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